Sicherheitsbüro in Iziz

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Boran ging also wieder an seine Arbeit. Seit seinem Verschwinden von dem Planeten war einiges an Arbeit liegen geblieben und das meiste davon hatte sogar nicht mit Gav Cadibol zu tun. Also wandte er sich wieder seiner täglichen Arbeit zu und versuchte keinen Gedanken an Gav zu verschwenden. Es gelang ihm sogar fast dieses Ziel zu erreichen. Aber eben nur fast.

Boran war gerade dabei sich eine alte Fallakte durchzusehen als ihm gemeldet wurde, dass ein wahnsinniger Sith in der Inneren Stadt für Unruhe sorgte. Ich hoffe, dass ist nicht schon wieder einer von Gavs Ex-Freunden oder Verbündeten, dachte der Sicherheitsmann und beschloss dann seufzend, dass ihm wohl nichts anderes übrig blieb als nachzusehen, was los war und herauszufinden, ob es etwas gab, das er tun konnte um zu verhindern, dass die Lage noch schlimmer wurde.
Also machte er sich von einer Einheit begleitet auf in die Stadt.

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Zurück im Büro angekommen, verfasste Boran als erstes einmal einen Bericht über den Zwischenfall mit dem Sith. Dann ließ er sich von seinen Kollegen auf den neusten Stand bringen, was den Rest der Geschehnisse in der Stadt anging und beschloss, dass es an der Zeit war Feierabend zu machen. Nach dem Sith-Zwischenfall hatte er sich eine Pause redlich verdient.

Er verabschiedete sich also von seinen Kollegen, ignorierte nach besten Fähigkeiten all die "Lass dich nicht wieder von der Amnesie erwischen"-Witze und machte sich auf nach Hause.

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<---- Hauptstadt Iziz

Bei der Arbeit angekommen, äußerten sich einige seiner Kollegen überrascht ihn schon wieder zu sehen und machten einige nicht sehr amüsante Witze in diese Richtung. Boran ignorierte sie und wandte sich erst einmal den Aktenstapel auf seinen Schreibtisch zu, den er sich wohl oder übel irgendwann würde widmen müssen. Also konnte er genauso gut jetzt damit anfangen.

Nachdem Boran ein paar der Akten durchgearbeitet hatte, begann er müde zu werden und hatte keine große Lust mehr sich weiter mit Papierkram herumzuschlagen, vor allem, da er nun den Punkt erreichte, der ihn zwingen würde sich wieder näher mit Gav Cadibol zu befassen und alles, was mit ihm zusammenhinge zu dokumentieren. Und dazu hatte er wirklich keine Lust. Ein seltsames Gefühl stieg bei den Gedanken an Gav in ihm auf und er ignorierte es gleich wieder. (War das etwas Nostalgie? Dafür hatte er keine Zeit!) Stattdessen legte er eine Caf-Pause ein.

Der Caf schmeckte bitter und war kalt und trug daher nicht besonders viel dazu bei Borans Laune zu heben. Ein paar seiner Kollegen warfen ihm seltsame Blicke zu, die er einfach ignorierte. Stattdessen wandte er sich wieder den übriggebliebenen Papierkram zu und starrte dann eine Minute lang auf das Pad mit Gavs Namen darauf. NUn früher oder später muss ich da eben durch. Da hilft alles nichts..., dachte er seufzend und begann dann damit sein unmittelbarere Vergangenheit aufzuarbeiten - zumindest in professioneller Hinsicht.

Wenn ich das hier so lese, dann komme ich dabei irgendwie nicht gerade gut weg. Und Gav erst recht nicht, dachte Boran zwischendurch während er über seine jüngsten Erlebnisse mit Gedächtnisverlust nachlas. Es war ja eigentlich ein Wunder, dass er bisher wegen dieser ganzen Sache noch nicht gefeuert worden war. Aber Amnesie und angebliche Undercoverarbeit reichten wohl als Entschuldigung für jedwedes Verbrechen aus, wie es schien.

Dann machte er sich daran noch einmal einen eigenen überarbeiteten Bericht über die Ereignisse zu verfassen, und zumindest sich selbst dabei ein wenig besser darzustellen. Gav wurde sowieso schon gesucht, bei dem war es ja eigentlich egal, was andere von ihm dachten ... nur, dass Boran sich immer wieder dabei erwischte, wie er den anderen Mann verteidigte. Warum nur? Ich sollte das lassen. Was ist nur mit ihr los?, fragte sich der Sicherheitsmann seufzend selbst im Stillen.

Da das alles offenbar zu nichts führte, stellte er seine Arbeit an den Bericht wieder ein und beschloss eine dringend notwendige Pause einzulegen. Er musste den Kopf frei bekommen (vor allem von Gav), also beschloss er kurz an die frische Luft zu gehen. Vielleicht würde er dann wieder klare Gedanken fassen können, die auch Sinn ergaben.

Im Hof hinter dem Sicherheitsbüro brütete Boran mit düsteren Gesichtsausdruck vor sich hin und bereute es kein Raucher zu sein, denn ansonsten hätte wenigstens einen wirklichen Grund sinnlos im Freien herumzustehen. So stand er einfach nur da und starrte ins Nichts. Zumindest hatte er nun schon fast eine Minute nicht mehr an Gav gedacht. Bis gerade eben halt. Was ist nur mit mir los? Warum benehme ich mich wie ein verliebter Teenager? Ich bin ein Profi, verdammt! Abgesehen davon hätten wir sowieso keine Chance.

Aber dieser Versuch seine Gefühle durch logische Argumente abzuschalten und seine Gedanken dadurch zu klären erwies sich nicht als besonders erfolgreich. Boran musste immer noch an Gav denken. Ich sollte wieder an meine Arbeit gehen, anstatt hier sinnlos im Freien herumzustehen und meiner verlorenen Lieben nachzutrauern. Aber dazu kann ich mich auch nicht aufraffen. Was er jetzt wohl gerade tut .... Eh, schon wieder! Was stimmt nur nicht mit mir?!! Er seufzte laut und kehrte dann in das Gebäude zurück.

Boran nahm wieder an seinen Schreibtisch Platz und versuchte sich erneut den Akten zu widmen. Das ist so deprimierend. Ich wünschte fast, irgendein Verbrechen würde geschehen um mich abzulenken. Dann hätte ich keine Zeit mehr an Gav zu denken und wäre mit was besseren als Papierkram beschäftigt.

Wie auf Kommando, ging der Einsatzalarm los.
Boran sprang auf und war bereit zum Einsatz. "Was gibt's und wohin geht's?", wollte er von seinen Kollegen wissen.
"Nichts für dich, Kina. Du bleibst hier und erledigst deinen Papierkram und hältst die Stellung. Du bist noch nicht wieder einsatzbereit", wies ihn sein Vorgesetzer zurecht.
"Was soll denn das heißen?", beschwerte sich Boran, doch da waren die anderen schon weg. Nein, ernsthaft. Was soll das denn heißen?!
Damit blieb er wohl frustriert zurück, wie es aussah.

Boran setzte sich beleidigt wieder an seinen Schreibtisch und starrte finster vor sich hin. Was heißt hier, ich sei noch nicht wieder einsatzbereit?! Das ist eine Frechheit! Ich bin voll einsatzbereit! Andere haben auch noch massenhaft ausständigen Papierkram übrig und dürfen trotzdem mit. Denken die etwa man kann mir jetzt nicht mehr vertrauen, oder was?! Er ärgerte sich so sehr, dass er natürlich erst wieder nicht mit seinem Papierkram weiter kam.

Nach einiger Zeit kehrten die anderen von ihren Einsatz wieder zurück. Boran warf ihnen einen finsteren Blick zu, auf den aber niemand reagierte, also fragte er nach, was eigentlich vorgefallen war und ließ sich von einem nicht besonders spannenden Einsatz berichten. Trotzdem wurde er das Gefühl nicht los, dass er hätte dabei sein sollen.

Das Muster wiederholte sich, als es einen weiteren Einsatz gab und Boran schon wieder nicht mitkommen sollte. Was soll das? Trauen dir mir etwa nicht?, fragte er sich, langsam aber sicher ziemlich irritiert.
Also sammelte er seine ganze Wut und Irritation zusammen und stürmte in das Büro seines unmittelbar Vorgesetzten um sich bei diesem zu beschweren.

"Kina, setzen Sie sich", meinte Borans Vorgesetzer vollkommen unbeeindruckt unmittelbar nachdem dieser in sein Büro gestürmt war. Boran warf ihm einen misstrauischen Blick zu, setzte sich aber wie befohlen gegenüber vom Schreibtisch seines Vorgesetzen hin.
"Sie sind gekommen um sich darüber zu bschweren, dass Sie nicht wieder in den aktiven Dienst zurückkehren dürfen, zumindest kommt es Ihnen so vor", begann sein Vorgesetzter.
"Und Sie sind unter die Gedankenleser gegangen, oder wie?", erwiderte Boran immer noch leicht misstrauisch.
"Um das herauszufinden, muss ich keine Gedanken lesen können."
"Also ist es doch Absicht, dass ich ständig zurückgelassen werde!", stellte Boran wütend fest, "Wieso? Womit habe ich nach all meinen Jahren der Treue soetwas verdient?!"

Borans Boss seufzte.
"Nun um ehrlich zu sein, haben Sie es vermutlich nicht verdient, aber seien wir ehrlich: Sie wurden kompromitiert. Ihre Arbeit war lange Zeit über erstklassig, aber diese Zeiten sind vorbei. Sie waren schon längere Zeit vor ihren Unfall vorbei. Sie waren in genau dem Moment vorbei, also begonnen haben diese Fixierung auf Gav Cadibol zu entwickeln",erklärte er.
Boran hatte also doch recht gehabt. Es ging wieder einmal um Gav.
"Was für eine Fixierung?!", gab er zurück. Er war nicht fixiert, nur ... verliebt, aber das war sein persönliches Problem und daran war nur der Unfall schuld. Und natürlich Gav.

"Sie wissen genau von welcher Fixierung, ich spreche. Und versuchen Sie es gar nicht erst abzustreiten. Wie oft haben Sie inzwischen alles liegen und stehen gelassen, inklusiver gerade aktueller Fälle, nur um bei der bloßen Erwähnung von Cadibols Namen an irgendeinen weit entfernten Ort irgendwo in der Galaxis zu fliegen, in der Hoffnung dort auf ihn zu stoßen, ohne sich dabei um interplanetares Recht zu kümmern? Kina, das ist nicht normal. Sie sind von diesem Mann besessen und das ist noch das kleinste Ihrer derzeitigen Probleme", meinte Borans Boss.
"Um fair zu sein, bin ich da zwischendurch mal einen direkten Befehl des Königshauses nachzukommen", wandte Boran ein, "Und ich habe immer Berichte verfasst, in denen ich mein Vorgehen gerechtfertigt habe. Bisher hat Sie das alles doch auch nicht gestört...."
"Bisher hatte es auch noch nicht zu Gedächtnisverlust und Verwicklungen in kriminelle Aktivitäten auf Nar Shaddaa geführt. Im Rückblick ist mir klar geworden, dass ich die Warnzeichen viel früher hätte erkennen müssen", lautete die Erwiderung darauf.

Vielleicht hatte er ja recht. Vielleicht hatte es wirklich schon immer Warnzeichen gegeben. Aber Boran weigerte sich darüber nachzudenken und außerdem war er nicht der Meinung, dass all das seine Funktionstüchtigkeit beeinflusste.
"Und wenn ich verspreche mir psychologische Hilfe zu besorgen? Darf ich dann wieder normal weiterarbeiten?", fragte er seinen Boss.
"Nachdem Sie damit fertig sind sich mit ihrer Fixierung auf den Mann auseinander zu setzen ja, aber bis dahin ... sehen Sie sich als beurlaubt an ", lautete die Antwort.
Na toll. Noch etwas, dass ich Gav Cadibol zu verdanken habe. .... Verdammt! Jetzt denke ich ja schon wieder an ihn!

"Und diese Berulaubung tritt jetzt gleich in Kraft, nehme ich an", stellte Boran resignierend fest.
"Genau, hier sind einige Kontaktdaten für psychologische Betreuungszentren, die ihnen vielleicht weiter helfen können", Borans Chef reichte ihm das Datenpad, "Setzen Sie sich mit uns in Verbindung sobald Sie sich für jemanden entschieden haben, damit diese Person uns über Ihre Fortschritte auf den Laufenden halten kann."
Das wird ja immer besser....

Nachdem Boran scheinbar so oder so keine andere Wahl blieb, meinte er: "Das werde ich tun." Nicht, dass er besonders begeistert davon war, dass seine "Fortschritte" an seinen Vorgesetzen weitergemeldet werden würde, aber scheinbar konnte er nichts dagegen tun. Außer vielleicht sich jemanden zu suchen, der nicht auf dieser Liste stand. Aber ob man ihn dann überhaupt je zurück in den Dienst lassen würde?
Da alles fertig besprochen zu sein schien, meinte er noch: "Ich geh dann mal."
Und machte sich auf den Weg nach Hause. Etwas anderes blieb ihm wohl nicht zu tun.

----> Iziz