Küche

<--- Gänge

Nisotsa betrat die Küche und lächelte den dicklichen Koch möglichst arglos an. Das schien allerdings nur erst recht sein Misstrauen anzuheitzen.
"Wir haben getan, was Lord Sion uns aufgetragen hat, Mylady!", versicherte der Koch schnell, "Wir haben die Hitze durch die Lüftungsschächte abgezogen! Wenn es nicht das Ziel, das der Lord sich erhofft hatte, erreicht hat, dann ist es nicht unsere Schuld!"
"Oh, keine Sorge", meinte Nisotsa, "Deswegen bin ich nicht hier."

Der Koch musterte Nisotsa einen Moment lang misstrauisch.
"Und warum bist du dann hier?", wollte er etwas missgelaunt wissen.
Nisotsa schenkte dem Koch ein strahlendes Lächeln. "Nun, ich wollte die Person kennenlernen, die immer diesen köstlichen chandrilliischen Eintopf zubereitet, den sie in der Messe servieren", erklärte sie süßlich und hoffte, dass auch wirklich noch immer dieser Eintopf hier serviert wurde.

<---Gänge

In der Küche mopste sie sich eine Möhre und traf etwas weiter hinten Nisotsa. "Hallo", meinte sie nur zu ihr.

"Nun diese Person steht vor dir, meine Liebe", sagte der Koch und runzelte dann die Stirn und sah in Richtung Kücheneingang. Offenbar bekamen sie Gesellschaft. Nisotsa drehte sich kurz um und sah eine Miraluka, die auf sie zukam. Damit hatte sie der Rekrutiertungsversuch des Kochs für's Erste erledigt, denn vor Zeugen wäre das keine gute Idee.
"Hallo", erwiderte Nisotsa und musterte die Frau prüfend, "Und wer bist du, wenn ich fragen darf?"

"Ich heiße Visas und du?" Sie sah durch die Macht das Nisotsa sehr seltsam dort erschien und das verstand sie nicht aber wollte es herausfinden. "Du siehst seltsam in der Macht aus? Was ist mit dir passiert?"

"Mein Name lautet Nisotsa und ich weiß nicht, was du damit meinst. Mir ist nichts zugestoßen, was der Rede wert wäre", erwiderte Nisotsa nur während der Koch eine Grimasse schnitt. Ihm schien Visas Auftreten nicht ganz zu behagen.
"Bist du eine der Schülerinnen hier?", fragte die Sith-Meisterin dann schnell weiter um der Miraluka keine Gelegenheit zu geben weiter in diese Richtung nachzuforschen.

Durch die macht spürte sie das Nisotsa was verheimlichen wollte aber sie unterließ es weiterzufragen denn die andere vor ihr hatte einen höheren Rang als sie das wußte sie sofort. "Ich bin die Schülerin von Nihilus und kein Kanonenfutter der hier herumläuft", sagte sie sehr selbstbewußt und musterte Nisotsa weiterhin.

"Du bist Nihilus' Schülerin?" Offenbar besaß dieser Sith inzwischen überhaupt keinen Standart mehr. Aber das war sein Problem. Er würde schon wissen, was er tat (oder auch nicht), auf jeden Fall, war das eine wichtige Information für die Legion der Sith.
"Ob Kanonfutter oder nicht wird die Zeit zeigen", befand sie dann, "Bedeutet deine Anwesenheit hier, dass Nihilus nach Malachor zurückgekehrt ist?"

"Natürlich bin ich seine Schülerin und auch deine zweite Frage kann ich mit Ja beantworten."

Mhm. Nihilus' Rückkehr würde Sion wohl etwas in Schwitzen bringen, wenn Nisotsa die Dinge bedachte, die sich bei ihrer Ankunft hier abgespielt hatten. Das gefiel ihr, denn alles, was die Einheit des Sith-Duos schwächte, war gut für die Legion.
"Und was hast du, Schülerin von Lord Nihilus, bisher bereits alles für die Sith geleistet?", erkundigte sich Nisotsa und klang dabei durchaus etwas spöttisch.

Visas blieb vorsichtig als sie antwortete: "Ich habe meinen Meister geholfen die Jedi zu töten." und überging die Spöttigkeit von Nisotsa.

"Tatsächlich. Also, wenn das mal keine wichtige Leistung ist", meinte Nisotsa sarkastisch. Jedi töten klang ja eher nach Sions Hobby, aber offenbar hatte sich Nihilus in letzter Zeit auch in dieser Sparte betätigt.
"Und hast du schon den wunderbaren chandrillischen Eintopf unseres Meisterkochs gekostet?", erkundigte sich Nisotsa und deutete auf den Koch, der dem Gespräch bisher eher desinteressiert zugehört hatte.

Sie schüttelte den Kopf. "Nein dazu hatte ich noch keine Zeit gehabt." Oben auf der Ravager gab es eigentlich nur karge Rationen für die Soldaten und für Visas da Nihilus selbst kaum aß außer natürlcih die Energien der Jedi.

"Das solltest du unbedingt nachholen. Der Eintopf gehört zu den besten Dingen, die ich jemals gegessen habe und er wurde von einem wahren Meister zubereitet", erklärte Nisotsa und schenkte dem Koch ein aufreizendes Lächeln. Sich beim Koch einzuschleimen konnte so oder so nie schaden, ob Rekrutierung oder nicht. Obwohl Nisotsa nicht wusste, ob Nihilus und Sion überhaupt jemals Essen zu sich nahmen oder nicht. Aber so oder so konnte es nicht schaden den Mann auf ihre Seite zu ziehen.

"Dann würde ich den jetzt gerne probieren. Wirst du mit mir essen?", fragte sie Nisotsa.

"Warum nicht", meinte Nisotsa. Im Augenblick hatte sie sowieso nichts besseres zu tun und es war lange her, dass sie gutes Essen zu sich genommen hatte. Und falls die Schülerin plante sie zu vergiften, würde sie sich schnell wundern. Um Nisotsa auszutricksen musste man sehr früh aufstehen - oder sehr viel Glück haben sowie ihr ehemaliger Schüler Farell Trassac, dem es gelungen war seine Meisterin zu töten als sie gerade abgelenkt gewesen war. Damit hatte sich Farell als Nisotsas einziger fähiger Schüler erwiesen. Sie sollte versuchen herauszufinden, was aus ihm geworden war. Wenn er noch lebte, wäre er ein wertvoller Verbündeter für die Legion der Sith, und wenn nicht, dann würde Nisotsa DNA von ihm suchen müssen und veranlassen, dass auch er geklont und wiederbelebt werden würde. Anders als die unfähige Belaya hatte er es verdient gehabt ein Sith zu sein.
Nisotsa wandte sich an den Koch: "Servier uns doch bitte etwas von deinem köstlichen Eintopf."
Dann deutete sie Visas an einem kleinen Tisch in der Küche Platz zu nehmen.

Sie setzte sich an den Tisch und war auf der Hut denn es konnte sein das Nisotsa irgendwas vorhatte.

Nisotsa konnte das Misstrauen der Schülerin spüren. Offenbar war das Mädchen doch nicht vollkommen verloren, vielleicht würde es ihr doch gelingen zu überleben.
Nisotsa setzte sich Visas gegenüber hin und wartete darauf, dass das Essen serviert werden würde. Sie schenkte Visas ein kurzes Lächeln. "Und hat unser Lord Nihilus dir gegenüber erwähnt, was wir als nächstes vorhaben. Nun, da der Großteil der Jedi tot sein dürfte?", fragte sie dann.

Visas wartete darauf das Nisotsa den ersten Bissen nehmen würde und beantwortete die Frage: "Nein hat er nicht."

Offenbar hatte die Schülerin nicht vor sich aushorchen zu lassen. Oder Nihilus hatte tatsächlich keinen Plan, was Nisotsa nicht überraschen würde. Es war ihr ein Rätsel wie sich ausgerechnet Sion und Nihilus an der Spitze der Sith halten konnten. Im Namen der Legion der Sith hatte sich Nisotsa ihnen zwar unterworfen, aber das bedeutete nicht, dass sie nicht darauf gebaut hatte, dass ihre Herrschaft nur von vorübergehender Dauer sein würde.
Der Koch servierte den beiden Frauen seinen Eintopf unf Nisotsa schenkte ihm ein strahlendes Lächeln als Dank. Visas sah nicht so aus als würde sie den ersten Bissen machen wollen, also fragte Nisotsa: "Hast du keinen Hunger? Ich dachte, Nihilus würde dich nicht genügend füttern. Es ist nicht vergiftet, zumindest soweit ich weiß, du kannst also gerne davon kosten."

"Ich bin nur vorsichtig aber ich habe Hunger. Warum ißt du nciht zuerst?"

Nach Nisotsas Meinung gab es einen Unterschied zwischen Vorsicht und Paranoia. Und dazwischen sich diese anmerken zu lassen oder nicht. "Wie du meinst", meinte sie schulterzuckend und holte eine kleine Flasche aus ihrer Robe, deren Inhalt sie in den Eintopf träufelte. Schon als sie zum ersten Mal eine lebendige Sith gewesen war, hatte sie sich angwöhnt ihr Essen automatisch zu entgiften bevor sie es zu sich nahm. Sicher war sicher. Aber anders als Visas machte sie aus dieser Sache keinen großen Aufstand.
Nachdem Nisotsa die Flasche wieder weggesteckt hatte, begann sie zu essen.

Sie stellte fest das Nisotsa schlauer war und so etwas wie ein Mittel gegen Vergiftungen nutzte, also zuckte sie mit den Schultern und aß ebenfalls vorsichtig.

Endlich kostete auch die Schülerin von dem Eintopf. "Ich habe dir ja gesagt, dass er nicht vergiftet ist", meinte Nisotsa. Der Eintopf schmeckte genauso ekelhaft wie sie ihn in Erinnerung hatte, aber sie aß weiter, immerhin hatte die den Koch erzählt, dass sein Eintopf köstlich sei und sie hoffte immer noch ihn rekrutieren zu können. Sie beobachtete die Schülerin genau und war auf deren Reaktion auf den Eintopf gespannt.

Der Eintopf schmeckte nicht schlecht wenigstens besser als das was auf der Ravager serviert wurde. "Schmeckt gut."