Hauptstadt Iziz

Boran warf Gav einen vielsagenden Blick zu. Der andere glaubte doch nicht wirklich, dass er ihn mit diesem Schauspiel täuschen konnte? Er zuckte die Schultern. "Wie auch immer", meinte er, "Ich habe kein Gästebett, aber ich kann eines besorgen." Kaum hatte er das ausgesprochen, da begann er sich auch schon zu fragen, ob dieser Satz kein Fehler gewesen war. Was wenn Gav nun zurückgab, dass ein Bett für sie beide durchaus reichte. Das würde dem Gespräch eine Richtung geben aus der es kein Zurück gab.

Gav ließ diesen Satz einen Moment lang auf sich wirken. Dann meinte er: "Nein, das ist nicht nötig und würde vielleicht unnötige Aufmerksamkeit erwecken. Ich kann zur Not auch auf den Boden schlafen. Oder dieser Entschuldigung für ein Sofa dort drüben."
Er sah Boran erröten und nahm an, dass der andere Mann mit einer etwas anderen Fortführung dieses Satzes gerechnet hatte. Nun das war natürlich auch eine Möglichkeit, aber da Gav vorhatte hier möglicherweise länger zu bleiben hatte er es nicht vorgeschlagen.

Obwohl die zu erwartende Antwort im letzten Moment doch ausblieb, lief Boran trotzdem leicht rötlich an. An das Sofa hatte er gar nicht gedacht. "Ja, ehm, das Sofa sollte gehen, denke ich", meinte er schnell, "Hast du Hunger oder Durst?" Besonders viel Auswahl an Essen und Getränken hatte Boran zwar nicht im Haus, aber er nahm an, dass Gav kein besonders anspruchsvoller Gast war.

"Nun, nach der ganzen Aufregung könnte ich schon was zu trinken vertragen", räumte Gav ein, "Etwas mit besonders viel Akohol drinnen, wenn möglich." Er hätte wirklich nichts dagegen einzuwenden sich jetzt ein wenig gehen zu lassen. Und alles, was ihn belastetet, zumindest für kurze Zeit zu vergessen.

"Nun, dann muss ich nachsehen, ob ich etwas alkoholisches finde. Eigentlich habe ich soetwas nicht im Haus, aber vielleicht habe ich ja Glück", meinte Boran, der daran aber nicht dachte und schon damit rechnete, dass er gleich eine saftige Beschwerde über seinen Lebensstil von seinem "Gast" zu hören bekommen würde.

"Nun, wenn du nichts findest, dann muss ich mich eben mit was anderem zufrieden geben", meinte Gav wegwerfend, "Mach dir nur keine Umstände." Immerhin wollte er ja nicht gleich zu Beginn ein anstrengender Gast sein. (Das würde mit Sicherheit sowieso noch von selbst früher oder später passieren).

Boran hob eine Augenbraue, nickte dann aber nur und machte sich daran seine Getränke zu durchsuchen. Schließlich fand er doch noch etwas, das früher einmal alkoholisch gewesen war und jetzt entweder tödlich oder desinfizierend oder sehr alkoholisch war. Er hielt seinen Gast die Flasche hin. "Ich hab was gefunden. Willst du's riskieren, diese Flasche liegt hier schon seit Jahren rum, wie es aussieht, also kann ich für nichts garantieren", erklärte er.

"Ja, gib hier, ich werde schon nicht dran sterben. Aber falls doch, weißt du wenigstens das du schuld bist", erwiderte Gav leichthin und nahm die Flasche entgegen. Dann öffnete er diese und roch misstrauisch daran. "Vielleicht erst mal vorsichtig kosten...."

"Falls du mir tot umfällst, sag nicht, ich hätte dich nicht vorgewarnt", meinte Boran schulterzuckend und beobachtete misstrauisch wie der andere Mann vorsichtig an der Flasche nippte.

Gav nahm vorsichtig einen Schluck und dann stand sein Hals in Flammen. Zumindest kam es ihm so vor. Er wurde von einem ordentlichen Hustenanfall durchgeschüttelt.
Nachdem er sich wieder erholt hatte, meinte er: "Nun, zumindest bin ich jetzt durchgehend desinfiziert."

"Ich habe dich gewarnt", erinnerte ihn Boran, "Und schlage vor, dass du den Rest nicht trinkst. Es sei denn, du planst dir deine Leber wegzuätzen."

"Nein, danke, darauf verzichte ich", meinte Gav und gab Boran die Flasche zurück. "Zumindest fühle ich mich jetzt besser", meinte er, "Und jetzt hätte ich gerne etwas mit wirklicher Flüssigkeit darin zum runterspülen vom Schmerz, wenn du nichts dagegen hast."

"Kein Problem", meinte Boran und richtete für Gav ein Glas Wasser, was er diesem dann reichte. "Viel Spaß damit. Das sollte helfen."

Gav nahm das Wasserglas dankend entgegen und trank es schnell aus.
"Danke, das hat geholfen", meinte er, nachdem er damit fertig war.
Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: "Soviel dazu. ... Und was jetzt?"

Tja, genau das war die Frage, nicht wahr? "Ähm, es war ein langer Tag, ich denke, wir sollten schlafen gehen und uns morgen überlegen, wie genau es weiter geht", meinte Boran nach einer kurzen Zeitspanne des ein wenig peinlichen Schweigens.

Gav zuckte die Schultern. "Einverstanden", meinte er, da ihm auch nichts besseres einfiel. Er überlegte einen Moment lang, ob er eine anzügliche Bemerkung hinzufügen sollte, entschied sich dann aber dagegen.

Boran wartete einen Moment lang auf eine zweideutige Bemerkung, die allerdings nicht kam, was den Mann zugleich erleichterte und enttäuschte. Was stimmt nur nicht mit mir?, schalt er sich selbst in Gedanken bevor er sagte: "Okay, damit wäre das geklärt. Brauchst du sonst noch etwas?"

Gav dachte kurz über die Frage nach und beschloss die möglichen Antworten, die ihn auf der Zunge lagen, nicht zu geben, sondern meinte: "Nein, im Moment bin ich wunschlos glücklich. Wir waren uns einig, dass ich das Sofa nehmen, oder? Also brauche ich nur noch eine Decke und dann wäre alles erledigt."

Wider Erwarten kam wieder keine zweideutige Bemerkung. Boran nickte kurz und holte eine Decke aus seinem Schlafzimmerkasten und brachte diese dann zu Boran, dem er sie überreichte.
"Hier bitte", meinter er, "Dann sehen wir uns wohl morgen...." Mehr wusste er im Augenblick nicht zu sagen und irgendwie wurde dieser Moment immer seltsamer je mehr Zeit sie darauf verwendeten über die bevorstehende Nacht zu reden.

Gav hielt eine weitere anzügliche Bemerkung zurück (darin wurde er langsam aber sicher richtig gut) und meinte nur: "Ja, dann bis morgen. Schlaf gut."
Boran zögerte noch einen Moment bevor er in seinen Schlafzimmer verschwand, und Gav machte es sich am Sofa bequem und war bald darauf eingeschlafen.

Am nächsten Morgen erwachte Boran und erinnerte sich als erstes an die Ereginisse des Vortages. Bantha-Mist.
Er atmete noch einmal tief durch und wog während dessen die Fürs und Widers des Aufstehens ab. Aber ich kann nicht einfach nichts tuend im Bett bleiben. Egal wie ich es drehe und wende. Immerhin habe ich einen Hausgast. Und noch dazu diesen Hausgast....
Er seufzte tief und machte sich dann daran aufzustehen.

Wiedereinstieg

"Also gut, da wären wir: Onderon, in der Hauptstadt Iziz. Wie geht es jetzt weiter?"

"Aussage: schalte eine Akustischen Sensoren ab Fleischsack du wirst alles zu gegeben Zeit erfahren "

Sam hob fragend die Augenbrauen, schwieg dann aber und wartete ab.

"Gibt es einen Grund dafür, dass du uns so lange warten lässt, Droide?"