Rotlichtviertel

Sophia rollte sich zurück und atmete schwer um wieder ihre Lungen mit Luft zu füllen, ehe sie sich das Blut aus dem Gesicht wischte. Sie sah schlecht und dennoch, sie wollte sich nicht unterkriegen lassen, immerhin ging es hier nicht nur um seine Ehre, sondern auch um die ihre und sie schnellte nach vorne um ihm ihr Knie ins Gesicht zu klatschen. Zur Not würde sie auch zum Sprung ansetzen.

Cane brüllte wütend und versuchte, ihr Knie mit einem gezielten Faustschlag abzuwehren. Ihm war Sophia's Ehre egal, er wollte diesen Kampf gewinnen und seine eigene wieder haben.

Er holte zum schlag aus und Sophia war mitten in der Bewegung, als seine Faust ihr Knie traf und sie es scherzhaft zurückzog, ehe sie den Arm nun nutzte, sich daran festhielt und ihr Bein mit dem Vollspann gegen seinen Kopf durchzog.

Cane fing das Bein im Flug mit der freien Hand ab und trat gleichzeitig mit seinem eigenen nach Sophia's Gesicht. Er würde sie nicht gewinnen lassen, er würde sie besiegen, so oder so.

Sie stämmte ihre Hände gegen sein Bein und klammerte sich an seinen Oberschenkel fest, während sie mit einer Hand gegen sein Knie schlug.

Cane knurrte und versuchte Sophia eine Kopfnuss zu verpassen und so von sich zu stoßen.

Sie hatte den selben Gedanken und die beiden klatschten mit der Stirn aufeinander, was dazu führte, dass Sophia eine Platzwunde an der Stirn bekam und dort zu bluten begann.

Sowohl Cane als auch Sophia fielen nach der gemeinsamen Kopfnuss nach hinten. Sie lagen so eine Weile auf dem Boden. Sie waren einander ebenbürtig, sie könnten ewig so weitermachen und es würde dennoch keinen Sieger geben. Beide schienen das zu erkennen und schließlich fragten beide gleichzeitig: "Unentschieden?"

"Unentschieden!", sagte nun Sophia und starrte zum Himmel. Ihr tat alles weh, doch der Stolz verbat ihr sich zu melden und Schmerz zu zeigen.

"Unentschieden!" stimme Cane zu, der ebenfalls zum Himmel starrte. Ihm ging es nicht anders als Sophia.

Sophia erhob sich nach dem sie sich soweit wieder gefangen hatte und bekleidete sich wieder. Sie setzte ihren Helm wieder auf und ging dann in Richtung des Militär Hauptquartiers wieder zurück.

OW: Militärhauptquartier

Auch Cane zog sich seine Rüstung wieder an und setzte den Helm wieder auf. Dann ging er ebenfalls.

-------->Militär-HQ

<---- Obere Ebenen

Nadie stand an eine Wand gelehnt im Schatten, in ihrer Hand ein kleines Datapad, welches vergleichbar war mit einem Smartphone und sie beobachtete dort ganz genau, was passierte. Sie hatte die Kameras gehackt und hatte dafür gesorgt, dass sie ausgeschalten waren, so dass die Flucht von Natalia und Taura nicht gesehen werden konnte, sie hatte vieles dabei beobachtet und blickte dann gen Himmel. Sie war so weit schon fortgeschritten. Sie hatte ihre Mutter unter Drogen gesetzt um ihre Visionen herauf zu beschwören, ihre Verbindung mit der Macht zu nutzen und sie dadurch abzulenken, mental zu schwächen. Sie würde ihrer Mum das zeigen, was sie dort sah, aber noch nicht jetzt, wenn es sie psychisch komplett zerstören würde, denn dann konnte es auch so sein, dass sie ihren Vater benutzen konnte um ihre Mutter aufzumuntern. Sie war bereits in Phase 2 von ihrem eigentlichen Plan A. Der Plan A, welchen sie Cane damals sagte war nur etwas, was sie auf die Schnelle sich ausgedacht hatte, doch sie brauchte einen Verbündeten und hier würde Cane ins Spiel kommen.

Natalia war beeinflussbar gewesen, sie war auf die Masche von Taura rein gefallen, sie hatte hier bewusst auf die Ähnlichkeit von Taura und ihrer Mutter gesetzt und dann von den Überredungskünsten, von denen sie gehört und gelesen hatte, denn sie hatte Taura sehr intensiv recherchiert und so auch Vina. Sie wollte sie als nächste ausschalten und dafür würde sie Cane brauchen. Entweder um Vina zu sabotieren, oder aber um sie umzubringen, wenn Taura es nicht schaffen sollte, wobei sie daran keinen Zweifel hatte.
"Hey Baby... Lust auf eine Runde?"; wurde sie angesprochen und die junge Frau starrte weiterhin nur auf ihr kleines Datapad.
"Kein Interesse. Ich warte auf einen echten Kerl...", sagte sie schlicht und als der Andere sie packen wollte wurde ihm ein Blaster an den Hals gehalten.
"Verschwinde..."

<---------Militär-HQ

Eine große, schwer gepanzerte Hand wurde von hinten auf die Schulter von dem Kerl gelegt.
"Du hättest weitergehen sollen." meinte Cane. Er packte den anderen und warf ihn im hohen Bogen auf die andere Straßenseite, wo dieser gegen die Wand krachte. Ein paar Knochen würde er sich wohl dabei gebrochen haben. Cane ignorierte das schmerzvolle Stöhnen und wandte sich Nadie zu. Der Kerl würde schon verschwinden, einem Mando hatte er nichts entgegenzusetzen.
"Bist du nicht noch etwas zu jung für eine Gegend wie diese hier?" fragte Cane und verschränkte die Arme.

"Hm?", fragte sie und blickte auf. Sie sah die Rüstung und wie der Andere fliegen lernte. Sie kam von der Wand weg und steckte das Datapad weg.
"Findest du? Hier sind einige Mädchen die jünger sind als ich.", sagte sie nun und sah sich um. Nadie war aktuell eher zivil gekleidet. Sie betrachtete Cane.
"Ich brauche einen Verbündeten und möchte dich einweihen. Es ist wichtig, sehr wichtig und betrifft meine Eltern und da du dem anderen Plan schon zugestimmt hast würde ich dich bitten dir meinen eigentlichen Plan anzuhören, bis zum Schluss und dann mit mir zu kooperieren. Und bevor du fragst, ja es wird für dich etwas raus springen. Und warum dieser Ort? Die Hotels die hier sind werden nicht abgehört und niemand kann uns dort ausspionieren."

Cane betrachtete Nadie. Er hatte schon lange geahnt, dass Renald und Marlon Nadie unterschätzten und hinter ihrem Genie mehr steckte, als sie zeigte. Er war sich nicht sicher, was er davon halten sollte.
Cane deutete Nadie, weiterzureden.
"Dann erzähl mal." verlangte er.

"Dort hinten ist ein Hotel, wenn du brav die Zeche zahlst, dann kommen wir ins Geschäft und können uns ungestört unterhalten.", sagte sie nun und hackte sich bei ihm unter. Es wirkte wie ein Mando, der eine junge Dame abschleppte. Sie drückte sogar leicht ihre primären Reize an seinen Arm.

Cane verdrehte die Augen und führte Nadie zu dem Hotel. Dort reservierte er ein Zimmer und betrat dieses mit ihr.
"Wenn du das hier aufnimmst, nehme ich dir all deine Spielzeuge weg."

"Nein, warum sollte ich? Immerhin würde Dad dich umbringen nehme ich an.", sagt nun Nadie und lässt sich aufs Bett fallen.
"Hach so schön weich...", sagt sie nun und kommt dann wieder hoch.
"Versprich mir, dass du nichts erzählst, unter keinen Umständen... ", sagt sie nun eindringlich und verschwörerisch.

Cane verkniff es sich Nadie damit aufzuziehen, was auf dem Bett, in das sie gerade so genüsslich gesprungen war, wahrscheinlich schon alles passiert war.
"Ich habe dich bis jetzt noch nie verpfiffen, warum sollte ich jetzt damit anfangen?"

Nadie holte kurz tief Luft.
"Ich bin bereits in Phase 2 meines Plans. Natalia ist von Taura verführt worden und mit ihr fort in Richtung Onderon. Via wird ihnen folgen. Sie darf nicht zurückkehren. Und ich weiß, dass das ein Spiel auf Messersschneide ist. Ich weiß nicht ob Taura stark und klug genug ist sie zu schlagen, sie wird es aber versuchen, auf der anderen Seite, sollte Via es schaffen die Beiden zu überrumpeln kann es passieren, dass sie als Heldin zurückkehrt und dann von Dad angeschaut wird. Ich habe Mum mental immer mehr zermürbt um ihr nun ein wenig verletzlichkeit gegenüber Dad zu zeigen, habe sie dafür sogar unter Drogen gesetzt, damit ihre Machtvisionen außer Rand und Band geraten und sie quasi Tante Taura anlockt. Hinzu kommt noch, dass sie einen Auftrag erhielt, den es nicht mehr gibt, mich umzubringen, von mir, weshalb sie hier her kam. Sie wird aber auch von dem Gedanken getrieben Natalia haben zu wollen und die Ähnlichkeit von Mum und Tante Taura ist verblüffend... Sie hat es geschafft mit ihrer Freiheit und ihrer bis dato noch Keuschheit das Herz von Natalia zu gewinnen und sie aus der Rechnung zu entfernen.", sagte sie und hielt ihm nun ihr kleines Datapad hin, was Marlon und Renald zeigte.
"Dad ist gerade Mum näher als je zuvor."

Cane wusste nicht recht, was er sagen sollte. Er hatte ja geahnt, dass mehr in Nadie steckte, aber das grenzte an Wahnsinn. Sie hatte eine Verräterin fangen lassen, damit diese Marlon's Assistentin verführen und mit ihr fliehen konnte, Marlon unter Drogen gesetzt und jetzt wollte sie die Frau, in die Renald verliebt war, tot sehen... Und warum? Um zwei Personen, die nicht einmal ihre leiblichen Eltern waren, zusammen zu bringen? Das war krank.
"Und von mir willst du, dass ich dafür sorge, dass Vina nicht wieder zurückkommt?"

"Es musst nicht du persönlich sein, du kennst sicher den ein oder Anderen, der das erledigen kann.", sagte sie nun frei heraus.

Cane schüttelte den Kopf.
"Nadie... Ist dir eigentlich klar, was du hier tust?"

"Ja... ich weiß, was ich tue, ich manipuliere meine Eltern dahingehend, dass sie zu einander finden, gehe dabei über Leichen und breche ihren Willen. Ich überschreite die Grenzen des Erlaubten.", sagte sie nun und sah ihn überzeugt von sich an.
"Haben das die Mandalorianer nicht auch getan? Reizten sie die Republik nicht solange, bis sie kam um dann einen Krieg zu führen, manipulierten sie nicht deren Gedankengänge?", fragte sie nun den Anderen.