Sklavenlager

Allena wollte die Frage gerade beantworten als Schießgeräusche zu hören waren. Na toll. Was treibt Karn da eigentlich?! Das kommt davon, wenn man Fremde mit auf Missionen nimmt!
"Natürlich weil wir gerade dabei sind unsere Transaktion zu beenden", versuchte Allena sich über den Lärm hinweg verständlich zu machen, "Die wollten dem Geschäft schaden! Aber wir sollten jetzt alle erst mal hier aus dem Offenen verschwinden, irgendwohin, wo wir kein so eindeutiges Ziel bieten."

Ha! Diese schießwütigen Idioten sind doch alle gleich... Nachdem er es geschafft hatte, seine Verfolger dazu zu bringen, ein falsches Ziel zu zerlöchern, war er gerade dabei aus seiner behälfsmässigen Barrikade zu kriechen, als er plötzlich eine Hand im Nacken spürte. Oh oh...

Langsam und vorsichtig drehte er sich um und hob die Hände zur universalen Aufgabe-Geste. Die grimmige Visage eines der 'schießwütigen Idioten' sah ihm entgegen. Naja, war ja auch zu schön, um wahr zu sein...

Der Sklavenhändler nickte, sie kamen aber noch nicht besonders weit, bevor der Mann meinte: "Meine Leute haben den Spion erwischt, wir können ihn ja gemeinsam befragen und herausfinden für wen er arbeitet und was er hier wollte."
Die Allena und Zaeema sich immer noch mehr oder weniger in Gewalt der Sklavenhändler befanden, blieb ihnen keine andere Wahl als sich dem zu fügen.
"Einverstanden", meinte die Ex-Jedi. Karn, du Idiot, warum hast du dich auch fangen lassen?!

"He, aufpassen!" Relativ wiederstandslos lies sich Geroth zum Boss der Bande schleifen - immerhin hatten sie beschlossen, ihn nicht gleich umzubringen.

Als der Mann, der offensichtlich der Boss war, in sein Blickfeld kam, hätte Geroth am liebsten trotzdem Reißaus genommen, wenn er nur gekonnt hätte - Allena und Zaeema standen gleich neben dem Typen. Großartig, wenn der mich nicht umbringt, werden die es tun... Aber vielleich hatte er ja noch eine Chance? "Hi, wie gehts?" Geroth hätte sich am liebsten in die Zunge gebissen. Kein guter Anfang...

Tatsächlich dauerte es nicht mehr sehr lange, bis Karn als Gefangner vor sie geschleppt wurde. Er hat sich also wirklich fangen lassen, hoffentlich enttarnt er uns jetzt nicht auch noch zu allen Überfluss... Allena ließ sich nicht anmerken, dass sie Karrn kannte, sondern musterte ihn von Oben bis Unten als hätte sie ihn noch nie gesehen. Zu seiner Begrüßung sagte sie nichts, denn die war es nicht wert darauf zu anworten.

Zaeema musterte Karn abschätzig. "Und mit sowas sollen wir zusammenarbeiten?", fragte sie in einem Tonfall, der ganz klar ausdrückte, dss der Sklavenhändler anscheinend annahm, dass sie überhaupt keine Standards hätte.

Der Sklavenhändler warf Zaeema einen kurzen Blick zu, bevor er sich wieder dem gefangenen Karn zuwandte. "Was willst du hier und für wen arbeitest du! Sprich schnell, wenn du nicht sterben möchtest!", sagte er zu Karn.
Ich hoffe, er kommt jetzt nicht auf die dumme Idee die Wahrheit zu sagen, dachte Allena während sie alle auf Karns Antwort warteten.

Geroth stand einen Moment lang mit offenem Mund da, bevor er ihn wieder zuklappte. "Was? Gar niemanden! Ich bin hier nur... auf Urlaub! Ja, die Luft soll hier so gut sein!", stammelte er und versuchte dabei, lässig zu klingen. Er hoffte nur, dass das hier Teil des Plans war und die beiden nicht beschlossen hatten, ihn hier einfach in die Vibroklinge laufen zu lassen.

Allena hätte sich am Liebsten an den Kopf gegriffen als sie das hörte. Eine bessere Ausrede hatte er nicht parat?!
Der Sklavenhändler schien sich ähnliches zu denken. "Auf Urlaub, also. So so. Und dabei hast du dich zufällig bei der Sightseentour in unser Lager hier verirrt und bis ungesehen an den Wachposten am Eingangstor vorbeigekommen, oder wie?", verkündete er sarkastisch.

Beim Anblick des Gesichts des Sklavenhändlers hätte Geroth am liebsten verbal kehrtgemacht, aber dazu war es jetzt zu spät. "Wachposten?", fragte er also, und versuchte dabei leicht verwirrt zu klingen, vor allem aber unschuldig. Wohl eher verzweifelt...

"Ja, diese zwei riesigen bewaffneten Kerlen links und rechts vom Eingangstor? Haben Sie die etwa übersehen?", wunderte sich der Sklavenhändler mit gespielten Erstaunen, "Ich frage mich, wie das möglich sein kann..."
Allena erkannte, dass Karn dabei war sich um Kopf und Kragen zu reden. Vielleicht war es an der Zeit etwas zu unternehmen.

Geroth setzte zu sprechen an, mußte dann aber erst einmal schlucken weil sein Mund inzwischen vor Furcht so trocken war, dass er keinen Ton mehr herausbracht. "Offensichtlich handelt es sich hier um ein Missverständnis. Dann kann ich ja gehen, nicht wahr?...", stieß er hervor und machte einen halbherzigen Versuch, sich aus dem Griff der beiden Wachen die ihn festhielten zu befreien.

Was natürlich nur dazu führte, dass die beiden Wachen noch härter zu packten. "Sie sollten keine Dummheiten machen", warf Allena ein, und klang dabei aber so, als würde sie das alles nichts angehen. Sie warf einen kurzen prüfenden Blick in Zaeemas Richtung.

Karn führte sich so dumm auf, dass Zaeema versucht war, ihn im Lager zu lassen. Allenas Seitenblick nach zu urteilen wäre diese damit allerdings nicht allzu einverstanden. Trotzdem, fürs erste war da nichts zu machen.

Sie wandte sich also wieder dem Sklavenhändler zu: "Da es sich hier anscheinend um euer internes Problem handelt wäre es mir recht, wenn wir jetzt den Kauf endlich abwickeln?", fragte sie an und mußte sich dabei nicht einmal Mühe geben, ungeduldig zu klingen.

Der Sklavenhändler zögerte einen Augenblick lang. Er schien immer noch nicht hundertprozentig davon überzeugt zu sein, dass seine beiden Kundinnen nichts mit dem Eindringling zu tun hatten, dann nickte er jedoch trotzdem.
"Einverstanden", meinte er. Allena nahm an, dass er vorhatte sie auf diese Weise zu testen. Wenn sie etwas dummes versuchen sollten, wusster er, dass sie schuldig waren. Ansonsten fehlten ihm nach wie vor die Beweise.
"... Gleich nachdem wir den Eindringling hingerichtet haben", schloss er.
Na toll. Was jetzt?

Geroth zuckte zusammen. "Was? Nein! Ich meine, willst du nicht meine Auftraggeber herausfinden?", stieß er in Panik hervor und vergaß dabei ganz, dass er ja eigentlich auf 'Urlaub' war.

Allena seufzte innerlich. War mit diesem Mann überhaupt nichts anzufangen?! Wenn sie das nur vorher gewusst hätten!
"Es gibt also doch einen Auftraggeber! Wer ist es! Sag es mir jetzt auf der Stelle und ich lasse dich vielleicht am Leben!", sagte der Sklavenhändler, doch in diesem Moment piepste sein Comlink. "Was ist denn jetzt schon wieder?!"

Der Teil von Geroths Gehirn, der noch nicht vollkommen in Panik verfallen war, arbeitete fieberhaft an einer guten Ausrede. Was für Namen waren da noch auf den Papieren, die ich in dem Büro gesehen habe... Zum Glück schien es der Sklavenhändler mit seiner Antwort im Moment nich allzu eilig zu haben und lauschte stattdessen der Stimme aus dem Comlink.

"Ich verstehe", meinte der Sklavenhändler nach einigen Minuten und schaltete sein Comlink wieder ab. Allena konnte auch ohne Zugang zur Macht spüren, dass er Nachrichten erhalten hatte, die nicht zu ihren Vorteil waren. "Meinte Leute haben mir gerade gemeldet, dass ein Schiff in die Umlaufbahn des Planeten eingetreten ist, das behauptet hier zu sein um eine Ladung Sklaven abzuholen, und dabei die ID-Codes verwendet hat, die wir eigentlich für unseren Deal ausgetauscht hatten. Haben Sie eine Erklärung dafür?", wandte er sich dann langsam an Allena, während bewaffente Männer einen Kreis um sie und Zaeema herum bildeten. Das nenne ich Timing. Was kann denn noch alles schief gehen.
"Offensichtlich handelt es sich um Konkurrenten die unsere Codes gestohlen haben und mir nun meine Ladung vor der Nase wegschnappen wollen. Das erklärt auch den Spion. Er wurde geschickt um uns aufzuhalten", erwiderte sie ungerührt, während ihre Hand sich ihren Blaster annhäherte.

Der Sklavenhändler nickte und sah Allena verschlagen an. "In dem Fall dürftet ihr ja nichts dagegen haben, wenn ich den da beseitige'", meinte er. Mit einer Handbewegung waren auf einmal noch mehr Handlanger um Geroth. "He, Moment mal!", protestierte er. Gerade jetzt, wo ich nicht mehr der einzige bin, der in der *** steckt!

"Sollten wir nicht lieber versuchen ihn als Druckmittel gegen seine Freunde dort Oben zu verwenden?", wandte Allena ein, nahm aber nicht an, dass der Sklavenhändler darauf eingehen würde. Sie waren so oder so in wenigen Minuten geliefert. Vielleicht hatte ja Zaeema noch ein Ass im Ärmel? Wenn ja, dann wäre das hier der perfekte Moment um es auszuspielen....

"Was kümmert es euch eigentlich so ungemein, was mit dem Spion passiert?", wurde der Sklavenhändler erneut mistrauisch, bevor sich seinl Comlink abermals meldete. Zaeema warf einen kurzen, beurteilenden Blick auf die anderen. Wenn sie hier herauswollten, würden Sie schnell handeln müssen.

Der Sklavenhändler wurde wieder seinen Comlink abgelenkt. Was immer er auch für Nachrichten bekam, sie waren sicher nicht von Vorteil für Allena und die anderen. Sie nickte Zaeema kurz zu und machte dann ein unauffälliges Handzeichen in Karns Richtung, was er hoffentlich sah und begriff. Sie verloren hier eindeutig und immer schneller Boden unter den Füßen und es war Zeit das zu ändern.

Geroth sah Allenas Zeichen und bereitete sich darauf vor, sich im günstigsten Moment von seinen Wächtern loszureißen. Wenn ich hier lebendig rauskomme, werde ich in Zukunft sogar meine Raumschiffparkplatzgebühren immer schön brav zahlen!

Karn schien ihr Zeichen gesehen zu haben und schien bereit zu sein. Nachdem der Sklavenhändler immer noch mit den Comlink beschäftigt war, sollten sie die Gunst der Stunde nutzen, vor allem auch, da die meisten bewaffneten eher bei dem Comlinkgespräch mitlauschten als auf diejenigen, die sie eigentlich mit ihren Waffen bedrohen sollten, zu achten.
Also trat Allena den erstbesten Kerl seinen Blaster aus der Hand und zog zugleich ihre eigene Waffe.