Technologie-Zentrum

<-------Splicer-Viertel

Ral landete vor seinem Laden und betrat ihn. Er nannte ihn Technologie-Zentrum, weil er der fortschrittlichste Ort auf diesem Planeten war. Absolut alles hier wa völlig automatisiert und wurde von von ihm selbst programmierten Droiden-Prototypen bewacht. Hier konnte keiner einbrechen. Über dem Eingang stand in großen Buchstaben 'Zentrum aller technologischen Errungenschaften von Kybernetik bis hin zu Terminierungstechnologie höchster Klasse - Betreten auf eigene Gefahr'. Der lange Name sollte Idioten fernhalten und darauf hinweisen, dass dieser Ort sich vom Rest des Planeten abhob. Vor dem Laden lagen alle paar Wochen die Überreste von irgendwelchen Banden, die einbrechen wollten, wenn der Skakoaner weg war. Das war allein schon wegen der Droiden und Sicherheitssysteme ein Fehler.
Ral ging durch den Laden, der immer noch geschlossen war und betrat das große Hinterzimmer, in dem sich sein Labor befand. Dann lud er die Daten mit der Gedankontrolltechnologie auf ein abgeschirmtes Terminal und begann damit, sie zu untersuchen und zu analysieren.

"Faszinierend, nicht wahr, meine kleinen Freunde? Die Technologie meiner alten Auftraggeberin ist wirklich Gold wert. Komplette Gedankenkontrolle durch neurale Beeinflussung des Gehirns der Zielperson, die einfach versteckt werden können. Ich musste nur ein paar Kleinigkeiten zu der Technologie hinzufügen und schon habe ich die Möglichkeit erhalten, diese Kontrolle sogar vor der Versuchsperson versteckt zu halten, sodass diese ihrem normalen Leben nachgeht - bis ich wieder dafür sorge, dass die Kontrolle wieder erweckt wird. Den Forschungen der Sith - beziehungsweise der ihrer Anhänger - zufolge wäre dafür direkter Kontakt nötig gewesen, um die neuralen Modifikationen wieder zu reaktivieren. Doch das liegt daran, dass die alten Einstellungen zu primitiv waren, zu einfach. Unskakoanisch eben." meinte der Skakoaner zu den am Boden liegenden Eindringlingen, um die er herumging.
Die drei Freunde dieses Söldners Kerros hatten es doch tatsächlich gewagt, sich nach ihrer Befreiung mit Waffen auszurüsten und hierher zu kommen, um sich zu rächen. Primitive Schwachköpfe. Das hatten sie jetzt davon. Der Wissenschaftler hatte sie mit einer seiner Neuralwaffen körperlich völlig außer Gefecht gesetzt. Sie konnten nur rumliegen und zuhören. Nicht einmal zum Reden konnten sie ihren Körper bringen. Nur Atmen konnten sie gerade noch so und sie hatten auch keine Schmerzen - Ral war doch kein Monster. Trotzdem konnten sie auch nicht aufhören, zu atmen, und ihre Augen konnten sie auch nicht schließen. Sie waren dem Skakoaner völlig ausgeliefert. Selbst Schuld, wenn sie einfach hierherkamen, oder?
"Ich frage mich ja, was dieser Lucius Durklin für eine derartige Technologie alles getan hätte. Zu schade, dass er verrückt und genauso xenophob wie ein gewöhnlicher Skakoaner gewesen war. Als Wissenschaftler ist er - nach menschlichen Maßstäben - ein Genie gewesen. Ich hätte mich nur zu gerne mit ihm unterhalten. Egal, nun zu ihnen, meine Dame, meine Herren. Wollen sie wissen, wofür das 'Betreten auf eigene Gefahr' steht? Nun, sie werden es herausfinden. Sie sind selbst dafür verantwortlich." meinte der Wissenschaftler und ging zu einer Konsole während seine Droiden die drei ungebetenen Gäste packten und an Stühlen fesselten - das musste ein ganz schönes Déjà-vu für die drei sein. Zumindest waren die Stühle diesmal etwas gemütlicher. Allerdings hatte das auch einen Nachteil für die drei: Sie wurden von den Stühlen körperlich so hingesetzt, dass sie alles sehen würden, das der Wissenschaftler tat. Nicht weil es ihm Freude bereitete, sondern aus rein wissenschaftlichen Gründen.
"Wissen sie, was witzig ist? Ich dachte, dass sie - trotz ihrer minderbemittelten Denkweise - dazu in der Lage wären, zu erkennen, dass ich nicht für das verantwortlich bin, was ihnen und ihrem Freund passiert ist. Ich hatte die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns wiedersehen, sehr gering eingeschätzt. Nun, ich habe ihnen doch gerade von den Forschungen der Sith erzählt, oder? Raten sie mal, an wem ich meine Erkenntnisse testen werde." forderte der Skakoaner die drei auf. Angesichts der Tatsache, dass sie weder reden noch die Augen weiten oder ähnliches tun konnten, um ihre entsetzliche Erkenntnis irgendwie zum Ausdruck bringen zu können, konnte man den Wissenschaftler schon fast für einen Sadisten halten. Aber Ral bereitete das kein Vergnügen. Er tat das aus rein wissenschaftlichen Gründen.
"Aber kein Grund zur Sorge. Sie sind nicht hier, um einen schmerzhaften Tod zu sterben. Ich werde an ihrem Gehirn etwas herumspielen, ihr Gedächtnis löschen und sie dann wieder gehen lassen - vorrausgesetzt, alles verläuft nach Plan." erklärte der Wissenschaftler.

"Also dann, meine neugierigen Freunde, mit wem fange ich an... Dem Stummen, dem Dummen oder der Vorlauten? Hmm... Scarlett. Du hast die Ehre, die Erste zu sein. Hab' keine Angst, das wird schneller vorbei sein, als du blinzeln kannst. Droide, Narkosemittel verpassen!" befahl der Skakoaner und einer der Droiden injizierte dem Mädchen das Mittel - angesichts ihres Zustandes hätte man zwar meinen können, dass das überflüssig wäre, aber ohne Mittel hätte sie immer noch etwas spüren können. Und die psychischen Folgen, die das haben könnte, gingen schier ins Unendliche. Den Berechnungen des Wissenschaftlers zufolge war die Chance, dass sie ohne Mittel im Nachhinein noch psychisch normal oder reparierbar gewesen wäre bei 0,0000000006%. Ein lächerlich geringer Wert. Da war die Narkose doch besser. Die bewusstlose Scarlett wurde von dem Stuhl wieder losgemacht und stattdessen auf einen Operationstisch gefesselt. Ihre beiden Freunde konnten nur zusehen. Ral begann seine Arbeit.
"Es mag seltsam erscheinen, dass jemand wie ich, der sich eigentlich auf Nano- und Lasertechnologie spezialisiert hat, für solche Hirnforschungen interessiert, aber mein Volk hat sich schon immer selbst mit Implantaten ausgestattet und in die Richtung geforscht. Ich kenne die Anatomie aller Spezies und könnte einem Rancor einen Chip einpflanzen, der ihn so zahm wie ein gewöhnliches Haustier macht. Falls ihre primitiven Hirne mitgekommen sind, sollten sie also verstanden haben, dass ich... Moment. Was... was ist das?" brach der Skakoaner seine Erklärung ab, als er in Scarlett's Gehirn auf etwas Ungewöhnliches gestoßen war. Für Menschen war das alles andere als normal. Der Skakoaner wandte sich von dem Mädchen ab und stampfte auf ihre beiden gefesselten Freunde zu. Er injizierte Thomas ein Mittel, das ihm erlaubte, zumindest wieder zu reden.
"Wenn du willst, dass ich mein Versprechen halte, würde ich vorschlagen, dass du mir jetzt alles erzählst, das du über deine Freundin weißt. Über ihre Eltern, sie selbst, alles von dem dein primitiver Verstand glaubt, es könnte etwas mit ihrem Hirn zu tun haben!" verlangte der Wissenschaftler. Natürlich sah ihn dieser Thomas nur trotzig an.
"Woher soll ich das wissen? Frag sie doch selber." meinte er. Ral packte den Idioten am Hals und hob ihn samt Stuhl fast einen Meter nach oben. Das machte ihn gleich viel gesprächiger.
"I-ich weiß nichts! Wirklich! Sie ist mit uns auf der Straße aufgewachsen und weiß von ihrer Herkunft auch nichts! Zu ihr selbst kann ich nur sagen, dass sie wirklich schön und clever ist! Ich schwöre, das ist alles!" keuchte der Feigling. Ral versetzte ihm wieder einen Neuralschock und ließ ihn dann wieder runter. Dann wandte der Wissenschaftler sich wieder Scarlett zu.
"Nun, meine ignoranten Freunde, es sieht so aus, als hätten sich gerade alle meine Pläne geändert. Ich werde die Untersuchung der Gedankenkontrolle-Technologie etwas verschieben. Das hier ist viel interessanter und komplexer." meinte er und machte sich wieder an die Arbeit.
"Ihre Freundin Scarlett, meine unterbelichteten Freunde, ist noch viel ungewöhnlicher, als sie mit ihren zurückgebliebenem Verstand je verstanden könnten. Ihre 'wirklich schöne' Freundin, wie sie sie vorher nannten, verfügt über ein wirklich außergewöhnliches Gehirn. Durch einen kleinen Eingriff hier und... hier lässt sich ihre Intelligenz so sehr erhöhen, dass sie fast an die eines Skakoaners heranreichen könnte." erklärte der Wissenschaftler, der Scarlett wieder zusammensetzte. Das war erstaunlich. Von so etwas hatte der Skakoaner noch nie gehört - geschweige denn, es gesehen. Jetzt hatte er ein weiteres interessantes Projekt, das ihm geradezu in die Arme gelaufen war. Perfekt. Der Auftrag für die Sith hatte noch mehr gebracht, als der Skakoaner gedacht hatte - und er hatte ihn nicht einmal völlig ausfühen müssen.
Allerdings musste er noch etwas erledigen, bevor er fertig war. Zwei Hindernisse mussten noch weg. Ral drehte sich langsam um.
"Ich fürchte, dass ich mein Versprechen, sie wieder laufen zu lassen, nicht halten kann. Ihre primitven Köpfe können mit dieser Information wahrscheinlich nicht umgehen, aber ich habe hier eine erstaunliche Entdeckung gemacht und habe nicht vor, mir von irgendwelchen Kindheitsfreunden alles ruinieren zu lassen. Sterben sie in dem Wissen, zu etwas Großem beigetragen zu haben." verkündete der Skakoaner und ließ die beiden von den automatischen Sicherheitssystemen erschießen.

Als Scarlett wieder zu sich kam, lag sie in einem Bett. Irgendwie fühlte sie sich anders. Von Thomas oder Ben war nichts zu sehen. In dem Raum, in dem sie sich befand war es stockdunkel. Und irgendwie fühlte Scarlett sich unwohl. Sie setzte sich auf und versuchte, sich zu erinnern.
Nach ihrer Befreiung waren sie auf halbem Weg zu ihrer Arbeit stehen geblieben, als Thomas plötzlich meinte, sie müssten sich bei dem Skakoaner dafür rächen, was für eine Rolle er in allem gespielt hatte. Sie selbst hatte nur nach Hause gehen wollen, aber Ben war Thomas' Meinung und sie hatten sich mit ihren Blastern auf die Suche nach dem Kerl gemacht - Scarlett hätte die beiden nicht allein lassen können.
Dieser skakoanische Kerl - Scarlett erinnerte sich nicht einmal an seinen Namen - hatte seinen Laden mit irgendetwas von wegen 'Zentrum aller Technologie' benannt. Zuerst hatten sie das auf die typische skakoanische Arroganz geschoben, aber schon nachdem sie mit gezogenen Blastern reingegangen waren, mussten sie feststellen, dass das nicht übertrieben gewesen war. Ein Verteidigungssystem, wie sie es noch nie zuvor gesehen hatten, war da und...
Da wurde die Erinnerung schwach und Scarlett bekam Kopfschmerzen - oder hatte sie die schon die ganze Zeit über gehabt und sie waren nur schlimmer geworden? Ihr Kopf fühlte sich irgendwie seltsam an.
Plötzlich ging gegenüber des Bettes eine Tür auf und Licht schien herein. Eine Gestalt war zu sehen. Der Statur nach zu urteilen, musste es der Skakoaner sein - oder irgendein anderer Skakoaner. Mit anderen Rassen konnte man sie in ihren Anzügen wirklich nur dann verwechseln, wenn man blind war. Dann ging das Licht an und Scarlett sah ihr Zimmer. So hatte sie sich immer die Appartments auf Corusant vorgestellt. Für die Leute dort war es vielleicht gewöhnliches Mittelmaß, aber für sie war es ein Traum. Auf einem Tisch in der Mitte des Zimmers befanden sich Essen und Trinken.
"Ah, sie sind also endlich wach, Scarlett. Sehr gut. Ich hoffe, der Neuralschock, den ich ihnen verpassen musste, hat sie nicht zu schwer erwischt?" meinte Ral, als er den Raum betrat und die Tür sich hinter ihm schloss.
Was war mit dem denn los? Hatten Scarlett und ihre Freunde ihn nicht eben noch angegriffen?
"Was ist passiert? Warum liege ich hier und warum seid ihr so... naja, was-auch-immer?" fragte sie.
"Ah, ich verstehe. Die Nachwirkungen meines kleinen Eingriffs. Aber sie sollten sich gleich wieder erinnern. Denken sie genau nach, Scarlett." forderte der Skakoaner sie auf.
Scarlett strengte sich an und kämpfte gegen die Kopfschmerzen an. Dann - mit einem Schlag - kam alles wieder. Der Skakoaner war da und beschoss sie mit irgendetwas. Als sie getroffen wurde, fiel sie um und konnte sich nicht mehr bewegen, bekam aber noch alles mit. Auf sie wurde vom Sicherheitssystem nicht geschossen. Bei Thomas und Ben war dieser Kopfgeldjäger zu langsam gewesen - sie waren schon tot, als er sie getroffen hatte. Dann erinnerte sie sich daran, wie er fluchte und die Droiden anwies, ihre Freunde irgendwohin zu bringen und zu versorgen. Dann hatte er ihr erklärt, dass die Abwehrsysteme auf Ziele, die vom Neuralschock betroffen waren, nur auf ausdrückliche Anweisung schossen. Dann hatte er ihr etwas gespritzt und sie hatte das Bewusstsein verloren. Dieser Skakoaner hatte ihr das Leben gerettet.
"Was ist mit den anderen?" fragte Scarlett, obwohl sie die Antwort irgendwie schon kannte.
"Es tut mir leid, Scarlett, aber sie haben es nicht geschafft. Meine Droiden haben getan, was sie konnten, aber... sie waren schon tot. Die Schüsse waren tödlich." erklärte Ral.
Irgendwie machte Scarlett das weniger traurig, als es sollte. Zwei ihrer Kindheitsfreunde waren tot, aber... irgendwie waren sie selbst Schuld. Scarlett machte es traurig, aber dieses Gefühl von tiefer Trauer, das sie empfunden hatte, als Kerros damals verschwunden war und die Gruppe nach und nach zerfiel, wollte einfach nicht kommen.
"Von was für einem Eingriff haben sie geredet?" fragte sie weiter.
"Ahh, ja. Als meine Droiden sie untersucht haben, ist ihnen eine interessante Diskrepanz zwischen ihnen und einem gewöhnlichen Angehörigen ihrer Rasse aufgefallen. Ich habe es genauer untersucht. Es hat sich herausgestellt, dass sie über eine Menge ungenutztes, leicht zugänglich zu machendes Potential verfügen. Ich habe einen minimalen Eingriff vorgenommen und ihre Gehirnleistung um ein Vielfaches gesteigert." erklärte der Skakoaner.

"Was erwartet ihr jetzt von mir? Dass ich euch jetzt dafür danke, dass ihr mich schlauer gemacht habt und vergesse, dass ihr meine Freunde getötet habt?" fragte Scarlett. Zumindest schien sie Ral's Ausführungen folgen zu können - ein erstes Anzeichen dafür, dass sein Eingriff auch wirklich Erfolg hatte - nicht dass Ral je an sich gezweifelt hätte, aber es hätte ja sein können, dass der Rest ihres primitiven Verstandes damit nicht klar kommen würde. Es sprach auf jeden Fall für die Intelligenz des Mädchens. Und gleichzeitig war es ein Beweis dafür, dass Intelligenz bei Gedächtnisbeeinflussung keine Rolle spielte, wenn jemand - so wie der Skakoaner - in der Lage war, sämtliche möglichen Ungereimtheiten völlig auszumerzen.
"Ich erwarte überhaupt nichts von ihnen, Scarlett, aber nicht ich habe ihre Freunde getötet. Wären sie nicht hierher gekommen, würden sie noch leben. Es gab keinen Grund, irgendetwas gegen mich zu unternehmen, ihre Rolle in diesem grausamen Spiel war längst vorbei. Aber unsere Zeit in diesem Spiel ist vorbei. Sie sind doch ein cleveres Mädchen, Scarlett, das waren sie schon, bevor ich einen Blick in ihren Kopf geworfen habe. Sie wissen, dass ich Recht habe." erklärte der Wissenschaftler.
Man musste nicht irgendeine Macht benutzen, um zu wissen, was Scarlett dachte: Ral hatte Recht. Das ganze war nicht seine Schuld. Thomas, Ben und natürlich die Sith waren Schuld. Letztere, weil ohne sie das alles nie passiert wäre und ihre Freunde, weil sie sich unedingt rächen hatte wollen. Und jetzt stand Scarlett allein da und musste alles irgendwie wieder auf die Reihe bringen. Und das Schlimmste war: Sie fand das alles logisch! Für sie ergab das alles Sinn! Bei dem Gedanken wurde ihr irgendwie schlecht.
"Selbst wenn, was soll jetzt passieren?" fragte Scarlett.
"Sie haben genau drei Möglichkeiten, Scarlett.
Sie können sich hier und jetzt dazu entscheiden, ihrem Leben ein Ende zu bereiten und ihren Freunden zu folgen. Eine wirklich dumme Entscheidung, wenn sie mich fragen sollten.
Sie könnten sich natürlich auch dazu entschließen, einfach über alles hinwegzukommen und ihrem normalen Leben nachzugehen, als wäre nichts passiert. Allerdings würden sowohl ihre neue Intelligenz als auch der Tod ihrer Schmuggler-Partner große Auswirkungen auf sie haben, die sie nicht ignorieren können.
Und dann, Miss Scarlett, gibt es noch eine dritte Möglichkeit..."

Eine maskierte Gestalt betrat Ral's Hauptlabor. Der Skakoaner musste sich gar nicht umdrehen, um zu wissen, wer das war. Die Gestalt nahm ihre Maske ab und stellte einen Karton auf einen Tisch. Die Gestalt sah überhaupt nicht zufrieden aus.
"Komplikationen?" fragte der Wissenschaftler, ohne von dem Ding, an dem er gerade herumhantierte, aufzusehen.
"Sozusagen. Der Tarnanzug hat perfekt funktioniert. Die Sith gibt es nicht mehr, sie ist jetzt wieder eine Jedi und ihr Meister ist tot. Alle sind jetzt glücklich und zufrieden. Achja, und als wäre das noch nicht genug, haben Kerros und Gyrva sich noch geküsst und ihre Liebe gestanden. Ich kam mir vor, wie in einem kitschigen Liebesfilm!" beschwerte sich sein Gast. Ral ließ von seiner Arbeit ab und sah sie fragend an.
"Eifersüchtig, Scarlett?" fragte er.
"Klappe, Skako!" fuhr sie ihn an. Der Skakoaner zeigte keine Reaktion und wandte sich wieder seiner Arbeit zu.
Logischerweise hatte sich Scarlett mit ihrer neuen Intelligenz für die dritte Variante entschieden und war nun die Schülerin des Wissenschaftlers. Er unterrichtete sie in allen möglichen Bereichen und sie war eine fleißige Schülerin - auch wenn sie immer noch ein ziemlich loses Mundwerk hatte. Sie war ein interessantes Experiment und eine Assistentin in einem. Sie hatte einen Tarnanzug, den Ral einmal aus Langeweile enworfen hatte, der die Person sowohl visuell tarnte als auch sie mit der Macht nicht aufspürbar machten. Offensichtlich funktionierte er sogar sehr gut. Das Militär wäre bestimmt interessiert an so etwas.
"Warum interessiert er sich eigentlich für sie? Sie ist doch mindestens drei Jahre älter als er!" machte Scarlett wieder weiter.
"Und wieviele Jahre bist du jünger als er? Zwei?" fragte Ral.
"Klappe, Skako!"
"Diese Entwicklung der Ereignisse ist nur wenig überraschend. Bei den Machtnutzern scheinen Beziehungen zwischen Meister und Padawan nicht so selten vorzukommen, wie die Jedi es gerne hätten. Bei einer solchen persönlichen Nähe kein großes Wunder." erklärte der Wissenschaftler.
"Jaja! Ach, vergiss, dass ich damit angefangen habe. Sieh dir lieber das hier an anstatt an diesem Ding zu basteln!" wechselte Scarlett dann - endlich - das Thema. Ral war zwar quasi ihr Lehrer, aber nur in wissenschaftlichen und intellektuellen Angelegenheiten. Für die Schwärmereien eines vorlauten Mädchens für ihren mehrmaligen Lebensretter war er wirklich nicht zuständig.
"Mit diesem Zeug hier hat die Sith die Persönlichkeit anderer umprogrammiert. Kerros hat es am Ende auch bei ihr benutzt. Nur seine blonde Freundin konnte sich davon irgendwie befreien." sagte sie.
"Interessant. Das sollte ich mir wirklich genauer ansehen, aber erst muss ich hier weiterarbeiten. Geh wieder an deine Studien. Später testen wir das Zeug an irgendjemanden." meinte der Wissenschaftler und Scarlett gehorchte. Sie wusste wohl, dass es Sinn hatte, ihm zu gehorchen. Er gab ihr die einmalige Chance, so viel zu lernen, wie noch nie zuvor und dafür half sie ihm. Es war ein gutes Geschäft.
Der Skakoaner machte sich wieder an die Arbeit.

Nachdem Ral seine arbeit beendet hatte, untersuchte er das Mittel, das die gute Scarlett ihm gebracht hatte. Es war eine völlig neue Form der Gedankenmanipulation, die wahrscheinlich auch nur schwer - wenn überhaupt - wieder rückgängig zu machen war. Miss Rand hatte sich wahrscheinlich auch nur wegen ihrer von Lucius Durklin bereits modifizierten Denkweise dagegen wehren können. Nicht-Eliten würden das wahrscheinlich nicht schaffen.
Wenn der Wissenschaftler sich nicht irrte, erlaubte das Mittel sogar, die Stärke der hellen und dunklen Seite in einem Individuum anzupassen. Diese Annahme wurde dadurch bestätigt, dass diese Sith wieder eine Jedi geworden war. Faszinierend. Das musste er unbedingt mit eigenen Augen sehen. Der Wissenschaftler machte sich auf die Suche nach einem Testobjekt.

----------->Raumhafen

<---------Raumhafen

Ral führte Gyrva in sein Anwesen bis in die Mitte des Hauptraums. Dann drehte er sich um.
"Willkommen, junge Dame." meinte Ral. Genau in diesem Moment stand ein Droide neben Kaevee und versuchte, ihr das Mittel zu injizieren.
"Nicht wehren, das ist ein wichtiger Immunstoff, ohne den sie hier drinnen sterben würden." sagte er schnell.

"Wieso sterben? Was ist hier so gefährlich? wie lange wir....", setzte Kaevee an als das zeug wirkte und ihr Kopf geleert wurde.

Ral wartete, bis Scarlett auch gekommen war.
"Hör mir genau zu, du heißt von heute an Boyara. Du bist von heute an meine und Scarlett's ergebene Dienerin. Du wirst jeden unserer Befehle ausführen, ohne Fragen zu stellen und alles für uns tun." erklärte er.

Kaevee blitzkle und sah sich verwirrt um.
"Wie lauten eure Befehle Herr? Kann ich was für euch tun? Und was ist mit euch Herrin Scarlet?"

"Hmm, an ihrer nervigen Persönlichkeit hat sich wohl nichts geändert. Sklavin, gib mir dein Lichtschwert und sämtliche andere Bewaffnung, die du hast. Danach tanze sinnlos im Kreis."

"Ja Herr. Wie ihr wünscht. Ich lebe um zu gehorchen.", meinte Boyara gab ihr Lichtschwert. "Seid vorsichtig damit. Ich würde es mir nie verzeihen wenn euch oder Herrin Scarlett was passiert.", plapperte sie während sie sinnlos im kreis Tantze

Ral sagte nichts und betrachtete die tanzende Kaevee. Es funktionierte tatsächlich. Aber er brauchte mehr Testobjekte. Er steckte das Lichtschwert ein und verschickte eine Nachricht.
"Genug getanzt. Geh in die Küche da drüben und hol mir was zum Essen." meinte Scarlett dann.

"wie ihr wünscht Herrin.", meinte Boyara und ging in die Küche.

"Ich bin zwar keine Freundin von Sklaverei, aber bedient zu werden hat schon etwas." meinte Scarlett.
"Gewöhne dich nicht zu sehr daran. Wie bei jedem Experiment besteht die Möglichkeit, dass irgendetwas passiert oder es eine Planänderung gibt." erwiderte Ral.
"Du solltest mal mehr entspannen, Skako."

Nach einer Weile kam Boyara mit einen Tablett wieder.
"Ich wusste nicht was ihr essen wollt Herrin also brachte ich von allen etwas."

‹--- Coreilla

Der Laden war schnell gefunden und auch ohne Warschild hätte Corinna die Verteidigungsanlagen gesehen. Also warten sie und Kerk vor der Tür

"Super. Du bist eine gute Sklavin, Boyara." meinte Scarlett und nahm sich etwas.
"Unsere nächsten Gäste sind da. Geh in die Küche, Boyara, sie sollen dich noch nicht sehen." befahl Ral und ging zum Eingang, wo Corinna und Kerk warteten.
"Ah, willkommen in meinem bescheidenen Reich, Mister und Misses Jonos. Ral Teska mein Name. Es freut mich, dass sie kommen konnten. Bitte, treten sie ein. Es gibt viel zu besprechen." meinte Ral und ließ die beiden herein.

Mistrausich und Missmutig (der kerl hatte Mister Jonos gesagt) folgte Kerk Corinna und den Wissenscaftler

"Ich kann verstehen, wenn sie etwas skeptisch sind. Immerhin arbeite ich hier an etwas, das es angeblich nicht gibt. Doch ich bin auf einem guten Weg und mit ihrer Unterstützung wird es nicht lange dauern, bis ich Erfolg habe. Das hier ist übrigens meine Schülerin Scarlett, sie assistiert mir bei meinen Forschungen. Nun denn, doch bevor wir zum Geschäftlichen kommen und in mein Labor gehen können, damit ich ihnen meine bisherigen Ergebnisse zeigen kann, müssen meine Droiden ihnen ein Immuisierungsmittel injizieren. Die Luft da drinnen ist für alle ohne Umweltanzüge und Immunisierungsstoffe höchst giftig." erklärte der Skakoaner und die Droiden näherten sich Corinna und Kerk, um ihnen das Mittel zu verabreichen.

"Nun gut.", meinte Corinna knurrend. Sie teaute keinen Ärtzen oder Wissenschaftlern. Der Droide injezierte ihr das Mittel und Corinna erstarte.
"Was bei der Macht habt ihr gegben?"

"Hm. Eigentlich hätten die Droiden ihnen das Mittel synchron geben sollen. Keine Sorge, Meister Korr, das ist nur eine unbedeutende kleine Nebenwirkung. Ich hatte das nicht erwähnt, um ihnen keine Angst zu machen. Während des Immunisierungsprozesses befinden sie sich in einer Art Stase." erklärte Ral während der Droide versuchte, Kerk auch eine Spritze zu injizieren.
"Keine Sorge, Skako hat mir das Zeug auch gegeben. Es ist bald vorbei." meinte Scarlett dann.

"Das hoffe ich.", meinte Kerk und und ließ sich das mittel geben

"Einen Jedi erfolgreich belogen. Nicht schlecht." meinte Ral.
"'Nicht schlecht?' Das war beeindruckend!" erwiderte Scarlett mit gespielter Empörung. Ral ließ sich darauf aber nicht ein.
"Also, was machen wir jetzt mit denen?" fragte sie dann.
"Die Frau gehört dir. Ich will diese Jedi-zu-Sith-Umwandlung einmal testen." erklärte der Skakoaner und wandte sich Kerk zu.
"Dein Name ist Lord Korr. Du warst einmal ein Jedi, bist aber eines Tages aus irgendwelchen Gründen der dunklen Seite verfallen und wurdest ein Sith, wie er im Buche steht - nur Verrat würdest du nie begehen, weil du trotz allem einem bestimmten Ehren-Kodex folgst. Du hast deine Frau, deren Name du längst vergessen hast, getötet, weil sie dich betrogen hat. Cara ist nicht deine Tochter und dir vollkommen gleichgültig. Du hast dich mit mir, Ral Teska, deinem alten Freund, verbündet, um deine Ziele, welche auch immer das sein mögen, zu erreichen." programmierte Ral den Jedi. Als er fertig war, fing Scarlett mit Corinna an.
"Dein Name ist Cora. Du bist meine persönliche Sklavin und Auftragsmörderin. Du hast Corinna Jonos getötet und ihren Platz eingenommen, um für mich Kerros und Gyrva auszuspionieren und ihre Beziehung subtil zu sabotieren. Du wirst alles tun, was ich von dir verlange, egal was es ist." erklärte sie dann.
"Du willst wirklich meine Testobjekte missbrauchen, um diesem unbedeutenden Söldner zu beschatten? Was für eine Verschwendung." meinte Ral.
"Wir müssen doch testen, wie glaubwürdig sie auftreten können, oder? Und das geht schlecht, wenn wir sie - so wie Boyara - nur zu einem Hausmädchen machen. Außerdem ist es zu spät." erwiderte Scarlett.